Homeschooling in Pandemiezeiten – Fortsetzung (Teil 4)

Liane Mohr, Lehrerin für Betriebswirtschaftliche Prozesse und Projekt BP in FA-, FS-,FSZ- und FSC-Klassen 1. Ausbildungsjahr

Erfahrungen im Fernunterricht 

Grundsätzlich war es mein Ziel, für jede Unterrichtsstunde laut Stundenplan auch eine Videokonferenz über Teams den Auszubildenden anzubieten.  

Vor Bekanntgabe der Verpflichtung zur Anwesenheit auch in diesen Online-Veranstaltungen wurde dieses Angebot von ca. Einem Drittel der Schülerinnen und Schüler der FA – Klassen genutzt, in den FSZ – Klassen war die Anwesenheit schon in dieser Zeit fast 100%.  

Nach den Osterferien änderte sich die Anwesenheit deutlich – in fast allen Klassen waren i.d.R. zwei Drittel und mehr der Auszubildenden einer Klasse anwesend.  

Im Unterricht Betriebswirtschaftliche Prozesse habe ich versucht, eine fast normale Unterrichtsgestaltung auch in den Videokonferenzen abzubilden. D.h., ich habe versucht, die geplanten Unterrichtsinhalte in 90 min Videokonferenz gemeinsam mit den Auszubildenden zu bearbeiten. Dabei gab es neben einer Einführung in die Thematik, den Arbeitsphasen für die Auszubildenden auch eine abschließende Phase, in der die Ergebnisse besprochen wurden. Die Auszubildenden hatten während der Videokonferenz Gelegenheit, Verständnisfragen zu klären. Dabei gab es sowohl die Möglichkeit, in Gruppen zusammenzuarbeiten, als auch alleine die Aufgaben zu lösen.  Wichtig war es mir zu erleben, wie weit die Auszubildenden in der Bearbeitung der Aufgaben gekommen sind, um darauf abgestimmt entweder Hausaufgaben zur nächsten Berufsschulwoche aufzugeben bzw. die nächsten Unterrichtsstunden zu planen.  

Mein Eindruck in diesen Konferenzen war überwiegend, dass sie eine Entlastung für die Auszubildenden darstellte. Die vorgegebene Struktur im Rahmen der Videokonferenz erleichterte die Planung und Bearbeitung von Aufgaben. Ebenso waren sie als Feedbackinstrument wichtig. 

Ich hatte auch den Eindruck, dass es über die Digitalisierung des Unterrichts auch für die Auszubildenden möglich war, neue Erfahrungen zu sammeln. So ist eine Präsentation im Rahmen einer Videokonferenz eine für Auszubildende nicht alltägliche Anforderung.  

Nicht neu für die Auszubildenden  im BP-Unterricht war die Plattform Moodle, die ich genutzt habe, um die entsprechenden Aufgaben für die Auszubildenden hochzuladen bzw. Informationen für die Bearbeitung bereitzustellen. Hier konnten alle auf Erfahrungen aus dem Unterricht vor Corona zurückgreifen.  

Nicht ganz eindeutig sind für mich die Ergebnisse aus Leistungsüberprüfungen, die ich mit den Klassen während des Fernunterrichtes über die Plattform Moodle gemacht habe. Die Ergebnisse, die sich nicht wesentlich von den Ergebnissen unterscheiden, die im normalen Unterricht gemacht werden konnten, lassen durchaus mehrere Interpretationen zu.  

Ich bin zuversichtlich, auch für den normalen Unterricht wieder neue Ideen und Anregungen im Hinblick auf den Einsatz von digitalen Tools und Methoden gewonnen zu haben. Und sollte es nach den Ferien nicht nur Präsenzzeiten in der schulischen Ausbildung geben – ich fühle mich – und das denke ich auch von den Auszubildenden – gewappnet.  

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